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Jurriën Dikken
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Destinationsindex 2013: Ergebnisse
Mittelfristige Übernachtungsentwicklung: Dahme-Seengebiet erneut mit stärkstem Anstieg
Die Übernachtungszahlen in Deutschland nehmen weiter zu – auf erstmals über 400 Millionen im Jahr 2012. Im Vergleich zu 2007 entspricht dies einer Steigerung um 12,6 Prozent, das heißt durchschnittlich wuchs die Zahl der Übernachtungen pro Jahr um 2,4 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Übernachtungen stiegen von 362 Mio. in 2007 um 45 Mio. auf 407 Mio. im Jahr 2012.
Auf Ebene der Reisegebiete verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich – einige konnten Zuwächse weit über dem deutschlandweiten Durchschnitt verzeichnen, wohin gegen sich andere trotz eines wachsenden Marktumfeldes mit Übernachtungsrückgängen konfrontiert sehen. Wie bereits im Jahr 2011 können das Dahme-Seengebiet (+51,7%) und das Reisegebiet Mittelweser (+45,8%) die stärksten relativen Steigerungen verzeichnen, Berlin (+44,0%) liegt erneut auf Rang 3.
61 Reisegebiete wachsen überdurchschnittlich
In der mittelfristigen Betrachtung (2007 – 2012) konnten 61 der insgesamt 139 Reisegebiete eine Übernachtungszunahme verzeichnen, die größer als der deutschlandweite Durchschnitt (+12,6%) ausfiel. Diese Reisegebiete konnten folglich ihren Marktanteil in Deutschland ausbauen (in Abbildung 1 grün dargestellt).
Dem stehen 78 Reisegebiete gegenüber, die sich mittelfristig unterdurchschnittlich entwickelt haben, d.h. sie haben Marktanteile verloren (in Abbildung 1 orange dargestellt).
Abb. 1: Über- und unterdurchschnittliche Übernachtungsentwicklung 2007-2012 in Deutschland (zum Vergrößern bitte in die Karte klicken)
Relativer Übernachtungsanstieg in „kleineren“ Reisegebieten: Dahme-Seengebiet, Mittelweser und Stadt Leipzig mit größten Steigerungen
Mit 7,6 Mio. zusätzlichen Übernachtungen gegenüber 2007 verbucht die Bundeshauptstadt Berlin einen größeren absoluten Zuwachs als die vier nachfolgenden Reisegebiete zusammen. Das Podium in Bezug auf die absolut gesehen stärksten Steigerungen wird in diesem Jahr wieder durch Hamburg (+3,2 Mio.) und München (+2,8 Mio.) komplettiert. Dabei kann Hamburg München allerdings auf Rang 2 ablösen.
Die TOP 10 der Reisegebiete mit den höchsten absoluten Zuwächsen sind neben den genannten:
- Main und Taunus: +1,7 Mio. Übernachtungen (+20,0%)
- Region Stuttgart: +1,3 Mio. Übernachtungen (+20,5%)
- Ruhrgebiet: +1,1 Mio. Übernachtungen (+23,5%)
- Düsseldorf und Kreis Mettmann: +1,0 Mio. Übernachtungen (+26,1%)
- Hannover-Hildesheim: +968 Tsd. Übernachtungen (+29,2%)
- Mecklenburgische Ostseeküste: +949 Tsd. Übernachtungen (+14,7%)
- Köln und Region: +909 Tsd. Übernachtungen (+17,3%)
Stärkste absolute Rückgänge: Eifel, Bayerisches Golf- und Thermenland sowie Siegerland-Wittgenstein
Insgesamt 18 Reisegebiete haben Übernachtungsrückgänge im Zeitraum 2007 bis 2012 zu verzeichnen. Den größten absoluten Rückgang mussten in diesem Zeitraum die Reisegebiete Eifel (-283.000), Bayerisches Golf- und Thermenland (-272.000) und Siegerland-Wittgenstein (-195.000) hinnehmen. Den prozentual stärksten Übernachtungsrückgang hat mit -19,8% Siegerland-Wittgenstein zu verbuchen, gefolgt von Thüringer Vogtland (-13,9%) und Oberpfälzer Wald (-8,8%).
Die folgende Karte gibt einen vollständigen Überblick:
Abb. 2: Klassifizierte Übernachtungsentwicklung 2007-2012 in Deutschland (zum Vergrößern bitte in die Karte klicken)
Beachtliche Übernachtungszuwächse trotz unterdurchschnittlicher Entwicklung
In einigen Reisegebieten in Deutschland ist die Entwicklung der
Übernachtungen zwar in den letzten fünf Jahren zwar
unterdurchschnittlich verlaufen, dennoch ließen sich zum Teil durchaus
bemerkenswerte absolute Steigerungen feststellen. Das Allgäu, der
Südliche Schwarzwald und die Ostsee Schleswig-Holstein konnten Zuwächse
von mehr als 600 Tsd. Übernachtungen verzeichnen.Die TOP 10-Zuwächse bei Reisegebieten mit unterdurchschnittlicher Entwicklung im Detail:
- Allgäu: +855 Tsd. Übernachtungen (+8,3%)
- Südlicher Schwarzwald: +829 Tsd. Übernachtungen (+9,8%)
- Ostsee Schleswig-Holstein: +633 Tsd. Übernachtungen (+6,1%)
- Mosel-Saar: +585 Tsd. Übernachtungen (+9,1%)
- Lüneburger Heide: +461 Tsd. Übernachtungen (+8,3%)
- Mittlerer Schwarzwald: +426 Tsd. Übernachtungen (+9,0%)
- Vorpommern: +392 Tsd. Übernachtungen (+4,6%)
- Nördlicher Schwarzwald: +336 Tsd. Übernachtungen (+5,9%)
- Übriges Saarland: +317 Tsd. Übernachtungen (+8,2%)
- Nordseeküste Niedersachsen: +306 Tsd. Übernachtungen (+4,5%)
Detailkarten mit Darstellung der mittelfristigen (2007-2012) und kurzfristigen (2010-2012) Entwicklung
Neben der Betrachtung der Übernachtungsentwicklung der letzten fünf Jahre, die einen guten Überblick über die mittelfristigen Entwicklungen gibt, ist auch eine kurzfristigere Betrachtung aufschlussreich: Hieraus lässt sich erkennen, ob der mittelfristige Trend in den einzelnen Reisegebieten nach wie vor intakt ist, oder ob sich eine Trendumkehr abzeichnet.
Die detaillierten Ergebnisse finden Sie hier:
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Weitere Informationen und Hinweise zum Destinationsindex
Der PROJECT M-Destinationsindex stellt die mittel- und kurzfristige Übernachtungsentwicklung auf Ebene der Reisegebiete deutschlandweit vergleichbar dar. Die mittelfristige Betrachtungsebene bezieht sich auf die Entwicklung der letzten fünf Jahre (z.B. 2007 bis 2012), die kurzfristige Betrachtungsebene umfasst die letzten zwei Jahre (z.B. 2010 bis 2012).
Hinweis: Seit 2012 werden nur noch Betriebe mit 10 und mehr Schlafgelegenheiten erfasst.
Aufgrund einer Verordnung der Europäischen Union verändert sich die Datenbasis der Beherbergungsstatistik ab dem Jahr 2012. Zukünftig werden nur noch Betriebe mit mindestens 10 Schlafgelegenheiten bzw. mindestens 10 Stellplätzen statistisch erfasst.
Bezogen auf das Jahr 2011 reduziert sich die Anzahl der erfassten Übernachtungen durch die neuen Untergrenzen deutschlandweit um 0,2%. Somit sind alle im vorliegenden Destinationsindex berechneten Zunahmen durchschnittlich um etwa 0,2% zu niedrig. Auf eine statistische Anpassung der Werte wurde aufgrund fehlender Einzelwerte verzichtet.